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07.02.2025

Helfen ist unser Handwerk

Helfen ist unser Handwerk

Ivonne Helten aus Köln war lange Zeit als Groß- und Außenhandelskauffrau tätig, bis die gesundheitlichen Beschwerden zum Entschluss führten, sich nochmal neu zu orientieren. „Ich habe auch festgestellt, dass ich seelisch offenbar nie richtig Fuß gefasst habe in diesem Berufsbild. Morgens als erstes PC und Tastatur zu sehen und abends als letztes die Tastatur und den PC zu sehen, ohne konkret sichtbares Ergebnis, das war für mich nicht wirklich erfüllend.“ Also nutze die 48-jährige die nötige berufliche Neuorientierung, um nochmal neu durchzustarten.

Bei Ignaz Fröchte lagen die Ursachen anders, das Ergebnis ging in die gleiche Richtung. Der             29-jährige Industriemechaniker für Konstruktions- und Anlagentechnik war nach der Ausbildung einige Jahre in einem anderen Bereich tätig, zählte formal wieder als ungelernt. Also nutzte er das Angebot der Agentur für Arbeit für eine Umschulung, um sich nach eigener Aussage beruflich nochmal weiterzuentwickeln, dabei aber den handwerklichen Schwerpunkt beizubehalten.

Beide starteten im Februar 2023 mit einer Umschulung zum/zur Orthopädietechnik-Mechaniker/-in im Berufsförderungswerk Hamm. Beide wurden dazu mit einem Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit unterstützt, um wieder als gut qualifizierte Fachkraft mit anerkanntem Abschluss auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Doch wie kommt man auf diesen doch eher außergewöhnlichen Berufswunsch für eine Umschulung? Ivonne Helten hatte auch eine Sanitäter-Ausbildung abgeschlossen und daraus erwuchs der Wunsch, Menschen zu helfen. „Den Orthopädietechnik-Mechaniker hatte ich so gar nicht auf dem Schirm. Über eine Freundin wurde ich auf den Bereich Orthopädietechnik für Tiere aufmerksam, und recherchierte zu diesem Beruf. Im Zuge einer Berufsfindung im BFW Hamm zeigte mir der Ausbilder Nuno-Manuel Castelhano Caldeira leidenschaftlich die Möglichkeiten dieses Berufes, und ich war seitdem Feuer und Flamme.“ Auch ihr Kommilitone Ignaz Fröchte stieß eher zufällig auf diese Umschulung. Der Ahlener stellte erfreut fest, dass diese Umschulung zudem nur 20 Kilometer von seinem Wohnort in Hamm angeboten wird. „Mir war wichtig, auch mit eher Gleichaltrigen die Ausbildung zu machen.“

Während der passionierte Motorradfahrer und Konzertfan täglich pendelte, nutzte die Kölnerin Ivonne Helten die Unterbringung im Berufsförderungswerk für die Dauer von Vorbereitungslehrgang und Umschulung. „Die Freizeitmöglichkeiten von Fitnessraum bis Billard einfach so nutzen zu können, war schon großartig. Und das Essen in der Kantine ist echt gut“, bestätigt die Hobby-Taucherin lächelnd.

Beide betonen, dass insbesondere der Zusammenhalt in der Klasse eine große Unterstützung bot und für Abwechslung sorgte „Jeder kam aus einem anderen Vorberuf, und so hatte jeder von uns Kenntnisse und Fähigkeiten, welche der Gruppe zugutekamen,“ so der frischgebackene Orthopädietechnik-Mechaniker Ignaz Fröchte. „Die Unterstützung durch die Ausbilder, aber auch durch unsere Case-Managerin Michaela Bögge war spitze. Es war jederzeit jemand ansprechbar, und gemeinsam wurde nach einer Lösung gesucht. Das war besonders jetzt vor der Prüfung wahnsinnig hilfreich.“

Während Ignaz Fröchte nahtlos in Hamm seinen Job im erlernten „Neu-Beruf“ antritt, sucht Ivonne Helten noch speziell etwas im Bereich Kinder-Orthopädie. Auch eine Tätigkeit in der Ausbildung wäre später eine Option. Daher haben beide auch in Zukunft die Meisterausbildung ins Auge gefasst.

Das Fazit der beiden nach zwei Jahren Umschulung im BFW Hamm? „Machen! Auf jeden Fall. Ausprobieren, sich darauf einlassen!“ gibt der junge Ahlener allen Interessierten mit auf den Weg. Auch Ivonne Helten bestätigt: „Es ist schon klasse, dass es diese Möglichkeiten in Deutschland gibt, auch für Quereinsteiger. Das ist mein zweiter großer Fixstern, den ich erreichen wollte. Das habe ich nun geschafft,“ lächelt die begeisterte E-Bikerin.

Wir wünschen beiden viel Erfolg im neuen Beruf und greifen den Rat der beiden gern auf: Einfach mal machen!

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